Historie - 300 Jahre Schützenbruderschaft
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Der Generalversammlung, die immer im Januar stattfindet, geht immer eine Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder voraus. Nach einem gemeinsamen Frühstück wird der 1. Brudermeister zur Tagesordnung übergehen.
Anträge oder Schwerpunkte der J.H.V. werden nach Möglichkeit in einer erweiterten Vorversammlung abgehandelt.

Die Herrichtung des Schießstandes obliegt nach polizeirechtlichen Auflagen dem Offizierscorps. Auf- und Abräumarbeiten sowie die Bewirtung wird im jährlichen Wechsel den Kompanien aufgetragen.
Die Wasserzuführung wurde seit Jahren dankenswerterweise durch die „ Freiwillige Feuerwehr“ des Ortes gehandhabt. Die elektrische Installation wird durch Fachkräfte der Bruderschaft ausgeführt.
Das Aufschmücken von Straßen und Häusern in Mündelheim-Ehingen wird zum Krönungsfest traditionsbedingt mit großem Aufwand betrieben. Tannengrün, in großen Mengen verarbeitet, wurde von Schützenbrüdern oder Helfern aus dem Spessart oder Westerwald herangefahren.
Die Herrichtung des Festzeltes wie auch der Festbühne wird durch das Offizierscorps ausgeführt.
Alle übrigen Arbeiten, die auch das Abschmücken der Dörfer nach den Festlichkeiten einschließen, werden nach einem erstellten Organisationsplan von den Kompanien in Angriff genommen.

Bei Beerdigungen von verstorbenen Schützenbrüdern und Schwestern ist es Ehrenpflicht, diesen mit einer uniformierten Abordnung das letzte Geleit zu geben.
Auch hier ist an erster Stelle das Offiziercorps zu nennen, welches die ehrenvolle Aufgabe wahrnimmt.
Im Jahre 1953 wurde die Jungschützenabteilung gegründet. Diese war bis zu den Anfängen der 60er Jahre durch ihr engagiertes Werken und Wirken der eigentliche Träger unserer Bruderschaft. Diese Jungens waren das eigentliche Leuchtfeuer einer Schützengemeinschaft, die zum Zeitpunkt ihre Ideale schon längst aus den Augen verloren hatte.
Im Nachhinein konnte mit wechselndem Erfolg das Jungschützenleben aktiviert werden.
Jungschützen sind Schützenbrüder mit allen Rechten und Pflichten, genauso wie sie von den Altschützen wahrgenommen werden.
Schülerinnen und Schüler der Grundschule waren es, die bereits Mitte der 60er Jahre an den Festzügen der Bruderschaft teilnahmen, ohne eine feste Bindung einzugehen.

Seit einigen Jahren ist eine Schülerschützengruppe fester Bestandteil der Bruderschaft, die durch vorbildliche Führungsarbeit mit einem ausgewogenen Jahresprogramm an die Schützengemeinschaft herangeführt worden ist. Die Aufsichtspflicht ist durch den Jungschützenführer wie durch verantwortungsvolle Elternschaften stets gewährleistet.
Mit den Kompaniegründungen ab 1966 aktivierte sich das Bruderschaftsleben und man spricht seitdem vom Neubeginn oder der Wende in der Schützengemeinschaft. Schützenrockträger waren stets, soweit man diese Tatsache zurückverfolgen kann, nur Offiziere, während sich die Schützen mit einem Hut begnügten.
Eine einheitliche Schützentracht für alle kam in den 20er Jahren wie auch nach der Währungsreform zur Sprache. Zwischen 1953 – 1956 wiederholt gefordert, verlief diese Aktion im Sande, weil Halbherzigkeit und mangelndes Durchsetzungsvermögen seitens des Vorstandes nicht überzeugend wirkten.